Kleinbahn Heiligenhaus - Hösel

Dampfstraßenbahn mit 1000 mm Spurweite, Streckenlänge 6,84 km, Vignolschienen von 20,5 kg/m; außerhalb von Heiligenhaus fuhr die Bahn auf einem eigenen Bahnkörper, teilweise neben der Provinzialstraße nach Hösel.


Landespolizeiliche Abnahme: 10. Oktober 1899
Betriebseröffnung Gesamtverkehr: 15. Oktober 1899
Die Bahnstrecke verlief im Anschluß an die Linie Velbert - Heiligenhaus der elektrischen "Bergischen Kleinbahnen" (Ronsdorf - Elberfeld - Neviges - Velbert - Werden und Neviges - Hattingen / Steele) in flachem Gefälle zum Staatsbahnhof Hösel (heute: Düsseldorf - Kettwig - Essen). Die Strecke führte über die Heiligenhauser Ortsteile Oberilp und Unterilp, - Drellkedel - Schlippshaus (Anschluß Sandgruben).
Der Fahrbetrieb wurde als kombinierter Personen- und Güterverkehr (GmP) durchgeführt. Es verkehrten 10 Zugpaare zwischen 5.00 h und 0.30 h (Theaterzug 0.30 h von Hösel nach Heiligenhaus). Fünfmal täglich wurde ein Postwagen mitgeführt.
Befördert wurden in Richtung Heiligenhaus Düngemittel, Formsand und Kohle, in Richtung Hösel vor allem Fertigprodukte der Schloß- und Beschlagindustrie.
Die Heiligenhauser Bevölkerung und Industrie wünschte die Bahn nach Hösel, weil dort gute und schnelle Verbindungen nach Düsseldorf bestanden. Der Güterverkehr war sehr rege, und der Personenverkehr spielte ebenfalls eine große Rolle.
Während der Besetzung des Ruhrgebietes durch belgische und französische Soldaten wurde der Betrieb der wichtigen Anschlußstrecke Düsseldorf - Kettwig eingestellt. Durch die nun fehlende Anbindung, und in Verbindung mit der inflationären Entwicklung wurde der Betrieb am 26. Januar 1923 eingestellt.
Die Güter- und Personenwagen wurden weiterhin im elektrischen Betrieb benutzt; die Güterwagen vollzählig bis zur Einstellung des Schienenverkehrs der Bergischen Kleinbahnen 1961.
Quellen:
  • VDEF - Mitteilungen Nr. 7 (1963)
  • Kleinbahn Velbert - Heiligenhaus - Hösel, Lothar Riedel